Montag, 17. November 2008

Muskat, oh man, Oman


Entschuldigt bitte das billige Wortspiel, aber das ist mir heute dauernd durch den Kopf gegangen... Also erstmal das Wichtigste: Ich bin gut im Oman angekommen. Umsteigen in Doha war kein Problem und die Flüge mit Qatar Airways waren echt angenehm. Da ich ja jetzt exzessiv Airlines testen kann, hier schon einmal ein Bild vom Fluzeugessen bei Qatar Airways. War echt in Ordnung Es gab Fisch mit Kartoffeln und Spargel. Habe in Flugzeugen schon Schlimmeres, aber manchmal auch Besseres gegessen. Ich bin mal auf Emirates gespannt.

Die drei Stunden Zeitverschiebung waren irgendwie auch kein allzu großes Problem. Nachdem mich der Examensball ja ohnehin eine Nacht gekostet hat und ich im Flugzeug – wie immer – nicht schlafen konnte, war es auch schön hier um 21 Uhr deutscher Zeit ins Bett zu gehen und um 5 Uhr morgens deutscher Zeit wieder aufzustehen. Das Hotel ist in Ordnung - sauber, passabler Service und schneller Internetzugang zu halbwegs vernünftigen Preisen. Heute morgen erstmal Spazierengehen um Festzustellen, dass Muskat ziemlich weitläufig ist und mein Hotel nicht gerade zentral liegt. Da der Lonely Planet nicht über öffentliche Verkehrsmittel spricht und die einzigen Busse, die ich bisher gesehen habe, Schulbusse waren, musste ich also ein Taxi nehmen. Zum Hafen kostete der Spaß fünf omanische Rial (ca. 11 Euro) – es macht mich ohnehin schon nervös, wenn mal eine Einheit einer Auslandswährung mehr wert ist, als der Euro, aber Maskat ist schon ziemlich teuer. Die Taxen haben hier auch keine Taxameter – Preis Verhandlungssache! Die Rückfahrt hat mich nur die Hälfte gekostet. Und kostenlos habe ich vom Taxifahrer noch die Information bekommen, dass mein Arabisch sehr ägyptisch klingt – welch ein Wunder bei meinem Arabischlehrer – und ich hier deutlicher sprechen sollte. Also gut, dann bleib ich eben beim Englisch. Damit kommt man hier sowieso überall durch. Irgendwie ist Muskat ein bisschen wie Arabische Welt für Anfänger. Hier ist alles so sauber, aufgeräumt und durchorganisiert, dass man fast ein bisschen die Hektik und das Chaos, wie zum Beispiel in Ägypten, vermisst. Deswegen ist das hier sicher auch so teuer – die Omanis haben an jeder Straßenecke einen kleinen Inder stehen, der so sinnvolle Dinge tun darf wie Straßenlaternen abwischen (macht das in Deutschland eigentlich jemand, außer den Betrunkenen, die sich nachts daran entlanghangeln?) oder Müll aufsammeln. Ich habe auf einem Schild gelesen, dass es 25 Rial kostet, wenn man Müll auf die Straße schmeißt und tut man es doch, ist sicher sofort ein Inder zur Stelle. Ach ja und an jeder Baustelle steht nicht nur „Bitte langsam fahren“, sondern auch „Entschuldigen Sie bitte die Unannehmlichkeiten“. Hört man irgendwie raus, dass ich die Stadt fast schon zu aufgeräumt finde? ;-)

Im Sultanat Oman regiert seit 1970 Sultan Quaboos. Er beendete diverse Konflikte mit Nachbarregionen und investierte nachhaltig in Infrastruktur, Bildung und medizinische Versorgung. Deswegen haben ihn die Omanis auch total gern, hängen überall Bilder von ihm auf und auf dem kitschig-bunten Papiergeld, dass mehr wert ist als unser lieber Euro, ist er auch überall drauf. Weil der gute Mann hier ein Popstar ist, sieht das Geld hier bestimmt - im Vergleich zu ägyptischen Pfund - auch nicht zwei Tage nach der Ausgabe aus wie benutztes Toilettenpapier. Vor den Sultanen waren die Portugiesen hier zugange, da die der Meinung waren Muskat wäre ein super Umschlagplatz und Hafen auf der arabischen Halbinsel. Zur Verteidigung gab es drei Forts und auf jedem Felsvorsprung einen Wachturm – was heute das Stadtbild Muskats prägt.

Außer Stadtbesichtigung war ich heute auch noch auf einem Fischsoukh. War deutlich interessanter als der normale Soukh nebenan, da ich ja für Mitbringsel ohnehin noch keinen Platz in meinem Rucksack habe – könnte auch beim nächsten Check-In Ärger geben, da der sowieso schon 22 Kilo wiegt. Für heute bin ich jedenfalls genug gelaufen und jetzt gehe ich erst mal in den Pool. Bei 29 Grad habe ich mir das auch verdient.

Liebe Grüße in die Heimat.


Höfliche Omanis


Auf dem Fischmarkt


Sultan Quaboos sieht alles...


Schools out...



2 Kommentare:

MR. L is watching Youuu hat gesagt…

Hallo lieber Christof,
wir sitzen hier an einem Dienstag Abend um 22.50 Uhr und posten dir diesen Kommentar.
Dein Blog ist wirklich schön geschrieben. Langsam tauchen bei uns vieren auch die
Erinnerungen an den Oman wieder auf.
Hoffentlich gefällt es dir weiterhin so gut...

Viel Spaß wünschen:
Deine "lieben" Brüderchen
Dein Paps und Minnie

♣Mr.F♣ hat gesagt…

So wie´s aussieht sind die Omanis auch nicht anders als wir...
rennen auch alle mit dem eastpak rum...

hoffe im Oman gefällt es dir genau so gut wie es uns damals gefallen hat!
Liebe Grüße F.

(aus Gründen der Anonymität im Internet heiße ich nur F.)