Nach einer langen Weihnachtsnacht habe ich tatsächlich den Bus um acht Uhr morgens nach Christchurch bekommen. Ein Wunder, dass der auch tatsächlich fuhr, aber unserem netten Fahrer mit der Nikolausmütze, der alle paar Kilometer etwas über Neuseeland im Allgemeinen oder einen Ort im Besonderen erzählt hat, schien es nichts auszumachen, statt bei seiner Familie zu sein, eine Horde japanischer und südkoreanischer Touristen und mich durch die Gegend zu fahren. Anders sah es dagegen in Christchurch aus, wo wirklich nichts geöffnet hatte außer Starbucks, KFC und McDonalds. Ich wollte mich eigentlich noch mit ein paar Leuten vom Pub Crawl, die ebenfalls nach Christchurch gefahren waren, auf ein Bier treffen, aber das hatte sich angesichts der begrenzten Möglichkeiten, dann auch erledigt. Zu allem Überfluss bin ich heute morgen um 5.30 aufgestanden und Richtung Flughafen aufgebrochen, nur um festzustellen, dass der Flug nach neuem Plan nicht mehr um 8.00 sondern um 9.30 fliegt. Man sollte eben doch noch einmal alles nachprüfen. ;-)
Jetzt bin ich aber gut in Auckland angekommen und habe erstmal festgestellt, dass ich mir vor drei Monaten ein richtiges Luxushostel gebucht habe. Es ist zwar doppelt so teuer, wie in Queenstown, dafür habe ich mein eigenes Zimmer und kostenloses WLAN. Wer also mit mir Skypen möchte - probiert es mal früh morgens oder spät abends angesichts zwölf Stunden Zeitverschiebung. So gebe ich jetzt zwar etwas mehr für die Unterkunft aus, aber das ist dann schon einmal zum wieder herantasten an alte Standards. Hilton hat mich verwöhnt... Und das Mövenpick in Doha. :-)
In Auckland bekommt man nach der Südinsel schon einen kleinen Kulturschock! Die Stadt hat ca. 1,4 Mio. Einwohner - in etwa so viele wie die komplette Südinsel. Das hat man heute am Boxing Day auch gemerkt. Die Innenstadt war voll mit Post-Weihnachts-Shoppern. Überall auf der Haupteinkaufsstraße gab es richtig gute Straßenmusikanten - Auckland hat schon ein gewisses Flair.
Nach dem Spaß- und Entspannungsprogramm der letzten Tage musste heute aber wenigstens noch etwas Bildung sein, weshalb ich mir das Auckland Museum angesehen habe. Dort kann man etwa ein Maori-Kriegskanu mit sehr schönen Schnitzereien sehen. Es ist sicherlich kein Zufall, dass in Melville's Moby Dick auch ein Maori an Bord war. Seefahren gehört zur Maori-Kultur - sonst hätten sie auch Neuseeland nicht als erste besiedeln können. Um noch einmal auf die Vögel zurückzukommen: Es gab vor der Ankunft der Maori kaum Säugetiere in Neuseeland. Deshalb haben sich hier auch viele Vogelarten entwickelt. Der bereits erwähnte Moa wurde übrigens bis zu drei Meter groß - das war also eine ganze Menge Fleisch in Ermangelung von Kühen, Schweinen und - ja - zu der Zeit auch noch Schafen. Viele Säugetiere, die mit den Siedlern kamen, haben dann auch dementsprechend Schaden angerichtet - und den, den der Mensch verursacht, noch verstärkt. Das Opossum, das aus Australien eingeschleppt wurde, ist hier ein großes Problem, da es Vogeleier und kleine Vögel frisst und zusätzlich noch mit den ausgewachsenen Vögeln um Beeren und Pflanzen als Nahrung konkurriert. Da Opossums in Neuseeland keine natürlichen Feinde haben ist es hier auch Volkssport mit einem gezielten Schwenk der Autoreifen zur Dezimierung der Tierchen beizutragen.
Das war Christofs kleine Biologiestunde für heute. Beim nächsten Mal sprechen wir über Adrenalin. Macht euch auf etwas gefasst, ich mache morgen etwas Verrücktes...
1 Kommentar:
Hi Christof,
wirklich schön das du jetzt kostenlos W-lan hast!
Immer wenn wir deinen Blog lesen lachen wir uns kaputt, denn z.B. haben wir gestern (25.12) Ice Age2 geguckt... und was kommt darin vor???!!!
Opossums!
Wir finden die süß...=)
(zumindest Flo, Mams und ich).
Mal Sehen wie du dein Adrelanin wieder anheizt =)
Lg von deiner Rest-Family:
Minnie
Paps
Flori
Leochen
p.s.:
Flo und ich haben jetzt auch skype entdeckt=)
Ist ganz cool wir heißen:
Flo-floflo29
Leo-i_watch_you oder was doch nur Leo??? hab mal wieder KEINE AHNUNG!!!
Kommentar veröffentlichen