Sonntag, 14. Dezember 2008

Von den blauen Bergen kommen wir...

Wenn ich schon nicht genug Zeit in Australien habe, um einmal ins Outback zu fahren, dann muss ich doch zumindest ein wenig von der tollen Natur des Kontinents sehen. Also bin ich heute morgen mit einer Bustour in Richtung „Blue Mountains“ gefahren. Zunächst ging es an einen Picknick-Spot, den die Kängurus des Nationalparks als Schlafplatz gewählt haben. Der Mob (so nennt man eine Gruppe Kängurus) war etwas überrascht von unserer Ankunft, schien sich aber nicht weiter für uns zu interessieren und hat uns bis auf einen Meter heran gelassen (siehe Fotos).

Unser Fahrer Ross war wirklich total witzig und hatte immer eine verrückte Geschichte oder einen Spruch parat um die Fahrt kurzweiliger zu machen. So verglich er den Nationalpark mit einem Hot Dog. Die Straße auf der wir fahren ist das Würstchen. Senf und Ketchup sind die Dörfer entlang der Straße und der Park selbst ist das Brötchen. Das Größte für einen Australier ist es laut Ross, der Teil von Senf und Ketchup zu sein, der ins Brötchen hinein läuft, also ein Häuschen direkt am Rand des Parks zu haben.

Vor dem nächsten Stopp an einem Wasserfall erklärte uns Ross vorsichtshalber erst einmal Erste Hilfe bei Schlangenbissen. Just in case – wie er meinte. Danach habe ich trotzdem lieber ganz besonders auf jeden Schritt geachtet – nach dem, was ich gestern über australische Schlangen gelernt habe. Gut auf jeden Schritt zu achten war auch ohne Schlangen eine gute Idee, da es zwar einen gut ausgebauten Wanderweg gab, aber die Stufen doch recht steil waren. Nach meiner Trekking-Erfahrung in Indonesien war das aber ein Kinderspiel!

Entlang des Wegs zum nächsten Stopp zeigte uns Ross ständig irgendwelche lustigen Orte, zu denen er immer eine Anekdote parat hatte. „Das ist ein komisches Haus in Katoomba. Da geht man Anfang des Monats hin, behauptet, dass man sich auf irgendwelche Jobs beworben hat, und dann überweisen die einem einfach 500 $. Toll, oder?“ Oder „Das ist das Hippie-Café. Es hat 30 Jahre gedauert das Ding zu bauen. Warum so lange? Naja, sind eben Hippies.“

Der dritte Stopp, direkt nach dem Mittagessen (weil mein Vater grfragt hat: Australien iste ein Fast Food Nation; mittags gabs daher Pastete mit Huehnchen und Pommes, aber immerhin mit Salat) war ein Trip zur Felsformation „Three Sisters“. Eine Aboriginal-Legende aus der Traumzeit besagt, dass ein Vater seine drei Töchter mit einem Zauberstab in Felsen verwandelt hat, damit der Yahwe, eine Art Yeti, der hinter ihnen her war, sie nicht fressen konnte. Das funktionierte zwar, dummerweise hat er aber den Zauberstab verloren und nie wieder gefunden, sodass die Mädels immer noch als Felsen herumstehen müssen.

Zuletzt ging es noch zum King's Tableland, einer tollen Aussichtsplattform von der aus man zum Abschied noch einmal einen tollen Blick über den Nationalpark hat. Es war wirklich ein toller Ausflug, zumal Ross meinte, wir hätten mit dem Wetter viel Glück gehabt. Den ganzen Tag strahlend blauer Himmel. Ich hoffe das Wetter in Deutschland hat sich auch wieder etwas beruhigt...





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