Dienstag, 30. Dezember 2008

Sag „Bula“ zu den Haien

Ein paar Stunden Flug von Neuseeland aus, schon ist man im Inselparadiees Fiji. Und man bekommt gleich am Flughafen Urlaubsfeeling geboten. Noch vor der Passkontrolle gibt es eine Band, die Urlauber mit der passenden Musik empfängt. Anschließend lernt man innerhalb von wenigen Minuten das erste Wort in Landessprache. „Bula“ bedeutet soviel wie Hallo, aber auch Wilkommen. Außerdem erfährt man, dass der Ort, in dem man gerade angekommen ist nicht „Nadi“ heißt, wie man es schreibt, sondern „Nandi“ ausgesprochen wird. Das erklärt dann auch den Flughafencode NAN.

Die Insulaner sind alle sehr nett und so hatte ich auch schnell den richtigen Transferbus ins Hotel gefunden. Dort angekommen war mein erster Gedanke: „Schnell zum Touroffice und für morgen Tauchgänge buchen. Das ist deine letzte Chance!“ Nach einer Stunde bei der netten Dame wusste ich, dass für morgen nirgends mehr etwas frei ist. Damit wollte ich mich aber nicht zufrieden geben... Nachdem es sowieso gerade ein heftiges Gewitter gab, bin ich also, nach dem Abendessen in einem netten kleinen Restaurant, früh ins Bett gegangen und heute morgen um sechs aufgestanden und Richtung Ressorthotels aufgebrochen, wo alle Tauchbasen sind. Und es hat sich gelohnt. Nachdem ich den Basisangestellten bekniet habe, mich doch bitte mit aufs Boot zu nehmen und tatsächlich jemand storniert hat, konnte ich Tauchen gehen. Wahrscheinlich hat es auch geholfen, dass der gute Mann offensichtlich vom anderen Ufer (und ich meine keine der über 300 Inseln Fijis) war und mich wohl ganz nett fand. Als er mich dann allerdings mit dem Arm um meine Schulter zum Abendessen zu sich eingeladen hat, habe ich doch dankend abgelehnt.

Da ich bis zur Abfahrt des Tauchboots noch etwas Zeit hatte, habe ich mich einfach ganz frech an den Hotelstrand bei der Basis gelegt. Die Strände hier sind wirklich traumhaft. Toller, heller Sand, badewannenwarmes Wasser (obwohl es heute sehr bewölkt war) und Palmen. Flitterwochenparadies Fiji! Das tolle ist, dass bei den vielen Inseln wirklich jeder seinen einsamen Privatstrand auf Zeit haben kann – Einfach einen Fischer bestechen und los geht’s. Deswegen wurden hier auch Filme wie „Die blaue Lagune“ oder „Cast Away“ gedreht.

Auf dem Boot angekommen, bemerkte ich erstmal, dass der Service hier auf Fiji schon sehr gut ist. Mein Leihequipment war schon komplett aufgebaut und der Tauchguide war fast etwas beleidigt, als ich meine Flasche dann doch vor dem Tauchen noch einmal selbst checken wollte. Von den beiden Tauchgängen war ich im ersten Moment etwas enttäuscht, da man sehr schlechte Sicht hatte und das Riff – wahrscheinlich durch zu viele Taucher – sehr gelitten hatte. Ich hatte in meiner Gruppe zwei Japaner mit jeweils über 400 Tauchgängen. Leider konnten sie trotzdem nicht tarieren (für alle Nicht-Taucher: Tarieren heißt durch Luft in das Tauchjackett ein- oder auslassen im Wasser zu schweben) und haben mit ihren Flossen einige Korallen abgebrochen. Dann aber wurde der Tauchgang doch noch gerettet: Ich habe meinen ersten Hai in freier Wildbahn gesehen! Ein etwa 1,5 m großer Weißspitzenriffhai. Das Tolle daran war, dass er sich gerade ausgeruht hat und ich ihn mir aus der Nähe ansehen konnte. Als er dann – wohlgemerkt wegen der Japaner – aufgeschreckt weiter geschwommen ist, kam er so nah an mir vorbei, dass ich ihn kurz am Bauch berührt habe. Darauf habe ich lange warten müssen. Immerhin tauche ich jetzt schon seit zwölf Jahren! Auf Fiji gibt es sogar einen Unterwassernationalpark, in dem Haie gefüttert werden. Dort garantieren sie sechs verschiedene Arten auf einem Tauchgang. Ich weiß schon, was ich beim nächsten Fijibesuch mache. Außerdem habe ich auf der Rückfahrt zum Hotel dann noch ein Jobangebot bekommen. Die Taucbasis braucht dringend mehrsprachige Tauchlehrer. Ich würde sogar den Divemaster-Kurs bezahlt bekommen und hätte freie Unterkunft. Das ist schon ein verlockendes Konkurrenzangebot zu Google, aber ich habe trotzdem dankend abgelehnt. ;-)

Im Anschluss war ich noch mit Yumi und Yuki, zwei Japanerinnen vom Tauchboot, die gerade einen Englischkurs – und ihren Open Water Diver – auf Fiji machen, essen. Das war sehr lustig, da die beiden den Englischkurs dringend nötig haben und wir uns in Zeichensprache verständigt haben. Fiji ist also ebenfalls sehr schön. Meine Glückssträhne hält an und morgen wird der Jahresausklang am Strand verbracht. Grüße in die kalte Heimat!



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